Samstag, 21. Dezember 2024

Glasdesign mit Farben im Licht - Atelier Martin Halter in CH-3013 Bern https://glasmalkunst.ch, realisiert für das Altersheim

 

Farbfenster-Integration im „Raum der Stille“                                   – im Altersheim in CH-3294 Büren a. d. Aare


aktualisiert per 22.12.2024


Anlässlich einer Wettbewerbsausschreibung (2020), wurde das Entwurfs-Projekt von Martin Halter ausgewählt und an die beiden Ateliers zur Realisierung in Auftrag vergeben. Die Arbeitsvorberei-tungen, wie den Scheibenriss i. Mstb. 1:1, das Schablonieren und die Glasfarbenauswahl erfüllte Martin Halter, Atelier für Glasmalkunst in Bern. Die verarbeitungstechnische Ausführung, wie das Zuschneiden der Einzel-Glasteile, die Verbleiung, das Ablöten (verzinnen) der Bleiprofile, die rück-seitige Armierung, das Einkitten und den Einbau vor Ort, stand in der Verantwortung von Marc Boder, Glasatelier in Grenchen. Das Lichtmass dieser Farbfenster-Integration: B 385 x H 178 cm.

Haupt-Webseite  Atelier für Glasmalkunst Bern                                                                                             weitere Informationen: Martin Halter in Bern                                                                               info@glasmalkunst.ch

Glasmaler-Blog über Aktivitäten im Atelier Martin Halter Bern

Diese Farbfenster-Komposition thematisiert die Gedanken, in Zusammenhang mit den Begegnungen der vier Jahreszeiten:                                                                                  

Die vier Jahreszeiten als Kreislauf des Jahres, mit seinem Neuwerden der Vegetation, unter fort-währendem Kampf zwischen lichten und dunklen Begebenheiten im Alltag – begleiten alle Generationen.                                                                                                                                      

Frühling gekennzeichnet durch die Blumenpracht. Sie verkörpert die Kinder des Lichtes, die ihren Kelch der Sonne öffnet. Die Blume als Bild der Vergänglichkeit alles Irdischen und der Kürze des Menschenlebens. Die Blume beinhaltet physisch und geistig junges Leben.

Im Sommer wirkt Licht und Leben am unmittelbarsten auf uns Menschen. „Das Licht auf Erden erblicken oder das wahre Licht, das da jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt.“ – In  den Urgrund allen Seins (Kreis) ist der Keim des Lebens (der Punkt) gedrungen – das All in der Schöpfung steht, wärmt und somit Leben erweckt.

Herbst der die Ernte jährlich einbringt, kann uns im übertragenen Sinne auch daran erinnern, dass wir uns noch breiter und bewusster öffnen lernen. Ein Herbstblatt signalisiert uns, dass der Tod nicht auslöscht. Im letzten Aufbegehren vor dem Sterben, bereitet sich die Natur auf den Winter vor. Wir müssen, wie die Bäume im Herbst, alles einst loslassen und uns befreien. Am Ende werden wir ganz ohne Blätter und Reichtum sein.

Winterruhe werden die Jahresringe unseres Lebens bezeichnet und sie gewährt uns die Zeit, in den Tiefen der Dinge Entdeckungen zu machen, - sich nicht nur mit deren Oberflächen zu begnügen. So weiss wie der Schnee, wie ein Leichentuch die Natur ganz verhüllt, verbliebe für uns die Zeit darüber nachzudenken, auch selbst dann, wenn wir nicht alles verstehen können. – Das Leben wandelt sich – nach jeder Traurigkeit winkt neues Glück, und Alles ist ein Kreislauf immerdar. – Es beginnt der Frühling Jahr für Jahr. Kontakt

Dokumentation: Martin Halter, Glasmaler Bern info@glasmalkunst.ch  /Marc Boder, Kunstglaser Grenchen info@glasatelier.ch 

Scheibenaufriss zur Übertragung auf Schablonenpapier /anschl. Ausschneiden der Schablonenformen

                                                 Glasfarben-Auswahl und Zuschnitt der Einzel-Glasteile mit Diamanten /Stahlrad


Einbau in mobile Metallrahmen und vor Ort auf eine Metallbau-Konstruktion aufgeschraubt (Service-freundliches Motage-System für zukünftige Wartungen).

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Projektierungen (inkl. Entwürfen) und die Begleitung zur endgültig materialgerechten Umsetzung (inkl. Glasfarben-Auswahl). 

Wie Glaskunst-Ideen das Leben bereichern

Glas ist ein Material, das die Menschen bereits seit Jahrtausenden fasziniert. Seine Transparenz, seine Lichteffekte, seine Formbarkeit zeichnet es vor anderen Materialien aus. Wenn das Licht sich im Glas bricht oder bemaltes Glas zum Leuchten bringt, kann sich mancher Betrachter kaum davon lösen.

Es überrascht daher nicht, dass Glas seit jeher auch für künstlerische Gestaltung genutzt wurde. Die Kunst der Glasherstellung wurde im alten Ägypten und in Mesopotamien entwickelt. Die Römer erfanden die Glasbläserei. Und Glasmalerei war bereits den Persern bekannt. Schon das Altertum entwickelte ausgefallene Glaskunst-Ideen.

Nachhaltig konzipierte Glaskunst-Inszenierungen weisen mehrere Vorteile auf - im Gegensatz einer beliebig inszenierten Darstellung, welche eine materialgerechte Verbindlichkeit bewusst ausgrenzen
Mundgeblasenes, farbiges Antikglas beinhaltet eine belebende Struktur, welche eine erwünschte Refraktion des durchscheinenden Lichtes erzeugt. Glasdesign mit Farben im Licht ist deshalb nicht einer statischen Kunstform zu zuordnen. Das heisst auch, dieses spezielle Glas reagiert jeweils auf die äusseren Witterungs-Bedingungen, welche den Lichteinfall durch die farbige Glasfläche mit beeinflussen. Die ursprüngliche Glasmalerei bedient sich für die formale Gestaltung, unterstützend auch mit dem Einsatz von Bleiprofil-Ruten. Einerseits können unterschiedlich eingefärbte Einzel-Glasteile zu einer ganzflächigen Komposition zusammengefügt werden (später verlötet werden), andererseits übernimmt eine bewusst rhythmische Bleinetzführung, ein massgebendes und wichtiges Gestaltungsprinzip. Von je her sollte die Glas-Blei-Einteilung nicht einzig seiner Zweckgebundenheit dienen. Oft wird dies falsch verstanden. Die bewusst einzusetzende Bleinetzführung soll auch dem formalen Anspruch nachkommen, um der entsprechenden Komposition ein rhythmisches Spiel mit den unterschiedlichsten Grössen und Flächen zu ermöglichen. Insofern kann eine Glas-Blei-Einteilung einen passend integralen Formenschatz in Bezug auf das bereits bestehende Raumbehältnis aktiv generieren, um sich als Bestandteil architektonischer Kreation, nachhaltig und verantwortungsbewusster in Szene bringen zu können. 
 
Aktuell werden solche Gesetzmässigkeiten jahrzehntelanger Erkenntnisse und Erfahrung mit dieser Kunstform vermehrt ausgegrenzt, um sich vermeintlich in uneingeschränkter Manier und möglichst beliebig mit dieser Materie auseinandersetzen zu können. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, wenn parallel dazu die eigentlich materialgerechten Aktivitäten in Vergessenheit geraten.
  
Das heisst konkret, mittels transparenter Silikon-Mischung werden all die zugeschnittenen, farbigen Einzel-Glasteile auf die Float-Glasfläche aufgeklebt. Die geringen Zwischenräume werden bei den einzelnen Glasteile ebenso auf die Schnittkanten-Höhen aufgefüllt. Bekannt ist, dass der Ausdehnungskoeffizient der Einzel-Glasteile (je nach Einfärbung) und je nach Sonneneinstrahlung (Erwärmung), auch unterschiedlich gegenüber der Gesamt-Float-Glasfläche nachzuweisen ist. Deshalb sind kleine Rissbildungen bei der aufgetragenen Silikonmasse zu erwarten, die sich im Laufe der Jahre, wo diese wiederkehrend einem solchen Prozess jeweils ausgesetzt verbleiben, vermehren werden. Die Silikon-Substanz selbst, wird sich nach mehreren Jahren, durch die UV-Einstrahlung vermehrt von gelblich bis hin zu bräunlich verfärben. Langzeitstudien stehen kaum zur Verfügung und die Herstellerfirmen von Silikonprodukten können keine schriftlichen Garantien ausstellen, weil die jeweilige Ausführung und Anwendung durch Dritte individuell, zuweilen beliebig umgesetzt würde. Eine Nachhaltigkeit für dieses verarbeitungstechnische Verfahren ist also nicht zu erwarten. Insbesondere auch im Schadenfall eines Glasbruchs an der Gesamt-Float-Glasfläche. Mit grossem Aufwand müssten erstmals alle Einzel-Glasteile von der Gesamt-Glasfläche entfernt und anschliessend aufwendig von Silikonablagerungen gesäubert werden. Alsdann alle Glasteile  wiederum auf der neuen Float-Glasfläche mit Silikon fixiert werden.
 

Derweil sind solche Arbeiten meistens nur ausschliesslich in Verbindung mit einem unverhältnismässig hohen Aufwand und Risiko wieder instand zu stellen. Bisweilen werden solch überdimensionierte Glasflächen aus Kostengründen gar nicht mehr einer Reparatur unterzogen, insbesondere grossflächig ausgerichtete, farbige Glascollagen, welche auf Floatgläsern in unterschiedlichem Klebeverfahren adaptiert wurden. Durch die zunehmende Einflussnahme von UV-Licht, auf bereits unzulänglich umgesetzte Glascollagen, werden sich solche Arbeiten bereits nach einer relativ kurzen Präsenz-Zeit von alleine als darstellende Kunstform im Bau «verabschieden» - mangels verarbeitungstechnischer Materialunverträglichkeit. Weitere Probleme sind ebenso bei örtlichen Wartungsarbeiten (z.B. banale wiederkehrend auszuübende Reinigungsarbeiten, welche bei diesem Werkstoff zur optimalen Visualisierung, jeweils zwingend in regelmässigen Abständen erforderlich bleiben) vorprogrammiert. Unsere Glasmaler-Vorfahren waren eigentlich unserer Zeit - punkto Respektierung einer materialgerechten Verarbeitungstechnik – weit voraus. Weil ebenso die Service-Freundlichkeit (für Reinigung /Reparatur) respektiert und selbstverständlich mit eingeschlossen war /ist.  Martin Halter Bern  

Das Drei-Generationen-Glasmaler-Atelier HALTER ist seit Oktober 2023 im SIKART Lexikon dokumentiert /registriert (SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz ist ein Lexikon des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft zur historischen und zeitgenössischen Kunst in der Schweiz).

 

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